Wia ma da Schnobl gwochsn is - Karntnarisch eben 

Da Lenz is då

 

 

Da Lenz, er låcht da ins Gesicht

und håt mit Sunnastråhln,

die Bam und a de Wiesn

fårbenfroh bemålt.

Er straft dås weiße Winterkleid,

mit Voglzwitschern åb

und legt sich wohlig wårm

auf die Natur heråb.

 

De Bleamlan låchn aus da Erdn

a klanes Stückl nur,

strecken ihre Köpaflan

vorsichtig herfur.

De Sunn mit ihrer gånzen Kråft

scheint über sie dånn her

und måcht aus grünen Wiesen

a buntes Blumenmeer.

Dem Kersch und a dem Åpfelbam

setzt er a Krone auf

und gibt den Vöglan ihr daham

se baun die Nester drauf.

 

Åls kriagt a Låchn , a neues Gwånd,

das Herzle springt und låcht

und da Mensch,

der fångt zan singan ån,

des håt da Lenz vollbråcht

 

 

 

 

 

Mei Hamat

 

Mei Hamat is a Goldhaubn -

a Edelweiß im Dirndlgwånd,

und steh i drobn auf da Höh,

schau obe in des weite Lånd,

schleicht sich , wie kunts a onders sein ,

a wohligs Gfühl ins Herzl n'ein.

 

Mei Hamat is a Liadabuach -

a in sich stimmigs Notenblått,

åls wia a Reindling duftig siaß,

klår wias Wåsser - reich und sått

ån Wiesn, Föld und Seen.

 

Mei Hamat is a Aquarell -

åls wia a Kirchn dro’m am Berg,

wia a Büldstock heilsåm ruhig

und schmåckhåft wia da Hadnsterz.

Sie is stårk åls wie a Felsn

inmitten Grün und Wåld,

is a ausgestreckte Hånd,

mei Hamat is des Kärntnerlånd.

 

 

 

Gipfelkreuz

 

 

Da Herrgott håt uns, Stan auf Stan,

a Wanderschnasn baut,

und gråd bei uns im Kärntnalånd

besonders darauf g’schaut,

das jeda Stan sei Platzl håt,

a jeda Berg an Sinn,

und so steht a da Kosiak

in de Karawankn mittn drin.

 

Beim aufe steign zagt der Berg

an jeden Grenzn auf, doch

schaugt ma um sich, nimmt ma schnöll

de Mühsål a in Kauf,

de Bleamlan de in Fårbn bliahn,

de Bamlan, sölbst dås Vieh,

se schenken augenblicklich Kråft und Ruah

und gånz vül Enagie.

 

Und steht man dånn am Gipflkreiz

is ålle Plåg vagessn,

dås Herzle pumpat volla Freid

nix wird dånn mehr bemessn,

ålls wås ma siaght, ålls wås ma hört,

geht eine tiaf ins Gmiat

und aufamål gspiat ma in Sich drin

das da Herrgott die berührt.

 

 

 

 

 

Mei Daham

 

 

In deim Herzlan då is mei daham,

g’spia de Liab de drin schlågt,

und im Tram, pumpats ålleweil

gråd nur für mi, bliaht mei Dåsein

neu auf, nur durch di.

 

In deim Gårtn då is mei daham,

g’spia de Liab de drin wåchst

und im Tram, werd de Erdn mei

Hamatle sein und dei Gmiat

saat mas Låchn mit ein.

 

In deim Haislan då is mei daham,

g’spia de Liab de drin wohnt

und im Tram, lafn Kinda ums Haus,

uns entgegn und über uns wåcht

vom Herrgott da Segn.

 

 

 

 

Mit dir wer i ålt

 

In mein Herzlan seina Komma

hängt a Buildl von dir,

gmålt is dei Gsichtl

und wårm werd’s in mir,

wånn i dein Blick, dei Låchn vaspia,

gånz ganserisch werd mei Haut dånn von dir,

s’is wia a fröstln , doch es is ma net kålt

s’liegt anzig am Wissen, mit dir wer i ålt.

 

In mein Herzlan seina Komma

schlågt dås deine im Takt,

es pumpat mei Bluat bis zan Håls

und es påckt mi de Liab,

trågt mi näher za dir,

hamlat rinnan Zachlan

bist du net bei mir,

s’is wia a fröstln , doch es is ma net kålt

s’liegt anzig am Wissen, mit dir wer i ålt.

 

In mein Herzlan seina Komma

is für di allan Plåtz,

nur da Herrgott im Winkl

kånn mir nehman den Schåtz,

den bitt i gånz sakrisch

låss ihn recht lång neben mir,

fålt meine Händ zum Gebet und i gspia

wieda dås Fröstln, doch es is ma net kålt

s’liegt anzig am Wissen, mit dir wer i ålt.

 

 

 

 

 

Hintadenken

 

Månches mål , beim hintadenken

fråg i mi wias früha wår,

åls dås Kerznlicht de Glühbirn

und dås Pferd a Auto wår.

 

Wo ma den Ran und a die Wiesn

mit da Sensn håt noch gschnittn

und beim Betkreiz in da Stubn

um ka Unwetta tuat bittn.

 

Wo de Händ allan des Werkzeig

und da Glaubn wårten lernt,

da Holzscheit in da Kuchl

Herd und a die Bettstått wärmt.

 

Wo da Brotlaib untan Tisch

knapp bemessn, Hunga stüllt,

und am Sunntåg in da Kirch

månche Surg ins Schweigen hüllt.

 

Wo dås Mitteinånda stimmig

und dås Lebn anfåch wår

und ka neimodernes Zeig

außn Menschn måcht an Nårr.

 

Wo im nehman a dås gebn

a Håndschlåg zagt sei Gültigkeit

und am Jåhrmårkt sich dås Kind

låchend üban Lutscha gfreit.

 

 

Månchesmål beim hintadenken

Sinn i mi in diese Zeit

wo in da Hosntoschn Knepflan klimpan

und net a Handymusik leit.

 

 

 

 

 

Nåchtvakehr

 

Zwa Freinde fåhrn, es is schon spät,

mit‘n Auto hin zur Diskothek.

Weil bade schon im Musikrausch

drahn sie dås Radio volle auf,

da gånze Wågn tuat vibriern,

de Boxn kurz vorm explodiern,

so driven sie zur Disco hin –

doch wias da Teifl håbn will,

steht die Streife in Zivil –

hinta da Reklametåfl

und wårten schon auf de zwa Åffn,

weil mas net ånders sågn kånn

hört man sich de Geschichte ån.

 

Da Schurschi , der wås des Fåhrzeig fåhrt,

håt voll getankt nåch seiner Årt,

Klora - weiß und a påar Bier,

dazwischn Rüschalan a zwa, drei, vier

dås vatrågt da Schurschi schon

in Öl, lenkt sich da Opl dånn

leicht und ohne Komplikationen

stünden då net zwa Ikonen

mit an Radaschießgewehr

und ordnen so den Nachtverkehr.

 

 

Da Schurschi fåhrt in seinem Rausch

de gråde Stråssn kurvig aus,

im Ohr då dröhnt a Rockmusik

vom Gaberliee mit süßem Blick,

sweet Rehlein singt er vor sich hin

bis ihm die Zivile stoppen will.

 

Wås is denn då? frågt er sein Freind

als dås grelle Licht erscheint.

Wer steigt denn då von da Reklametåfl

obe auf die dunkle Stråßn?

A is des de Palmasfrau in Mieda?

frågt er seinen Freind dånn wieda.

Na sagt er, a voll betrunken;

de håt schon a påar Stråßn vurne gwunkn.

i glab de wås do bei da Tåfl wachtln

de turn nåch deinem rosa Scheindl trachtn.

 

Da Schuschi låcht, de trix i aus, de zwa Konsorten

i håb nämlich schon a Plastikkårtn.

 

 

 

 

 

Hinterdenken

 

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und ka Spur,

ka anzge Spur im Schnee.

 

S'is stad.

Gråd so stad.

Zan hinterdenkn Zeit.

De Kerzn am Adventkrånz brennt,

liachta, liachta åls die Herrlichkeit.

Dås Wegle find'n,

sich wieder find'n,

ham find'n.

 

'S riacht.

Es riacht so guat noch Kindatåg.

Nåch Zimt und Weihrauch und es någt,

da Wunsch, da Wunsch nåch ana Hånd.

Ihrer Hånd, Muttas Hånd, Hamatbånd.

 

Drauß'n fållt da Schnee.

Er legt sich stüll in ålle Gåssn.

Setzt sich nieda und bedeckt,

jed'n Winkl, ålle Stråssn

und a Spur, a anzge Spur im Schnee -

mei Hamzua geh'n

 

 

 

 

Hameliges Feierlosn

 

Wånn im Of'n, wårm geknistert,

hamelig dås Feier spüit,

und neben Tånnenduft und Zimtgeruch

de Stub’n sich in Fried'n hüllt,

am Kuchlfenster, Engalsuachend,

Kindanåsen Bülda mål'n,

und im Glånz vom Kerzenlicht

da Strohstern scheint zu stråhl'n.

 

 

Wånn uman Tisch sich Menscha wieda

a klanes bißl näher kumman,

und im Gesång, de Herzlan weit

månch' Traurigkeit wird g'numman,

im Sinnan nåch den Liabst'n

da Augenblick kurz wasslat triab,

und im Låch'n von de Kinda

die stülle Zeit noch scheaner wird,

 

ja dånn is Weihnåcht.

 

 

 

G'spia

 

In mein Herzlan då sprudelt de Liab wia a Quelln,

går übagehn tuats und pumpan a schnöll,

gånz hamalat weads - tiaf drinan im Gmiat,

wia schean is dås Gfühl - wånn ma sich g’spiat.

 

Se låcht ma de Schmettaling eine in Mågn

und låsst ma im turtln nur schene Wort sågn,

se bringt ma im denken dås Bildl von dir,

vatramt ma den Tåg und öffnet de Tir,

 

zan sölig verweiln und wieda vatraun,

a bissale liachta ins morgn zu schaun.

Se singt ma de Nåcht mit Sunastråhln aus

und holt ma im Glück de Bluman ins Haus.

 

 

 

 

A Schulbånkgschicht

 

Da Franzl sitzt im Untarricht

und tuat sich fadisiern

Gedånknlos und gånz vatramt

auf sein Schifablattlann ummaschmian.

 

Das net aufpassen, wie solls sein

bemerkt da Lehrer Hesse,

wia imma , denkt sich dieser schnöll

da Bua zagt Desintresse.

 

Du Franzl, sågt er gånz bestimmt

von wås hab i berichtet,

den Franzl juckt de Fragerei

wie immer, net a bissl.

 

Da Lehrer geht zum Franzl hin

und beugt sich zu ihm nieder

gnedger Herr, wia håmmas denn

is dir da Stoff zuwida?

 

Na Herr Lehrer, sågt da Franz

i tua nur gråd bedenken

wies dem Stier im Stall wohl geht

der heit dem Kålb werds Leben schenken.

 

 

Deswegn möchte i Sie schen bittn

gebns ma heit frei

denn bei diesem Gnadenstoß

då wer i gern dabei.

 

Da Lehrer kämpft mit da Courage

und greift sich an die Stirn

Såg håst du wirklich , wia ma sågt

nur Stroh drin in dein Hirn?

 

A Kalbl junga Månn hör zua

des kriagt wohl nur a Kuah

des lernt, wird in da Schul aufpasst

jeds Mädl, jeda Bua.

 

Dås was i wohl so sågt da Franz

das dies bevorzugt tuan die Damen

doch Herr Lehrer hier geht’s nur

ums zuaschaun beim besamen.

 

 

 

 

A bißl nåchgedåcht!

 

Es legt sich stad und leise,

dås Jåhr mit seine Tåg zu mir

und auf a gånz a scheane Weise,

sågts lebewohl zu mir.

 

Du kånnst, so sågt`s,

dir nehman,

was immer dir håt gfåll`n,

a bißl von dem Schenan

a bißl Gedånkenbülda måln.

 

A bißl von dem Zauber,

a bißl Melodei,

a bißl Herbstzeitlosen,

wår sicha a dabei.

 

A bißl von dem Singan

dås dir so guat bekummt,

a bißl a vom Wort,

dås nåchdenklich vastummt.

 

A bißl von den klanen Dingen,

de groß wern mit da Zeit,

a bißl von dem wanan,

weil`s hålt net immer gfreit.

 

Wias kummt dås Leben.

 

Wås du dir nimmst,

mir ist´s fei gleich,

håt ålles seinen Sinn,

hauptsåch nur de Liab de bleibt,

tiaf in dein Herzlan drinn.

 

 

 

 

 

 

Deitsch und Inglisch

 

Dem Karnta sei Språch

is rundharum rund

deitsch und windisch

so spricht unsa Mund.

 

A mit slowenisch

håt da Herrgott den Karntna vasehn

nur englisch tuat a schwarlich vastehn.

Drum håb i mir dåcht

i schreib mål kurz auf,

wås a Karntna vom Englischen ålles so braucht.

 

De Liab de hast Love

und da Himmel hast Skei

da Mond is da Mun

ok hast - i bin dabei.

 

Dås Wåssa is Wota

und de Tschreapn hast Cup

das Ei is dos Egg

und a Chor de Femeli Trapp.

 

Singan hast singing

da samma fåst gleich

a Liad is a Song

und da Leg is a Teich.

 

Dås Brot is dås Bred

the Batter die Butta

da Dad is da Vota

und de Mam is die Mutta.

 

De Kirchn hast Tschörtsch

und da Bam is a Tri

dås Herz is dås Hart

und Enimal dås Vieh.

 

Six dås hast Sex

dås was i genau

Men hast da Månn

und Weif is die Frau.

 

Da Schi is a Ski

und Mauntn a Berg

Big hast groß

und litl a Zwerg.

 

Da Hund is a Dog

the Cat ist die Kåtz

Maus is da Mund

da Darling a Schåtz.

 

Windous hast fensterln

und bussln hast Kiss

da Stuhl is a Tscher

und die Dame a Miss.

 

Slepp hast schlåfn

da Boy is a Bua

Zu sleep sag ma mir

Untahosn dazua.

 

Die Nåcht hast Neid

a Trausas die Jean

ova hast Ende

und ded du bist hin.

 

Im Handel erhältlich

 

In Arbeit: Wia ma da Schnobl gwochsn is
ISBN 978-3-902074-90-4

In Arbeit;

 

ist ein Mundartgedichteband mit dem Titel

 

 

Wia ma da Schnåbl g'wåchsn is